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Story #Alumni#Forschung#Gesundheit#Hebammen

Die Freuden der Geburt – oder doch nicht?

Exzellente Abschlussarbeiten vor den Vorhang

Dagmar Zeinzinger ist Absolventin des Bachelor-Studiengangs „Hebammen“ der IMC FH Krems. In ihrer Bachelorarbeit analysierte sie Übergriffe während der Geburt und diskutierte offen über dieses „Tabu-Thema“.

Dagmar Zeinzinger analysierte in ihrer Bachelorarbeit Übergriffe während der Geburt und diskutierte offen über dieses „Tabu-Thema“.

Dagmar Zeinzinger analysierte in ihrer Bachelorarbeit Übergriffe während der Geburt und diskutierte offen über dieses „Tabu-Thema“.

Frauen träumen oft vom Wunder der Geburt und stellen sich vor, wie die Geburt ihres Kindes laufen soll. Leider kommt es dann oft anders als gedacht und der Traum wird zum Albtraum, den man nie vergisst.

Gewalt während der Geburt

Während der Geburt müssen häufig rasch Entscheidungen getroffen werden. Leider werden hier oft die Mütter selbst nicht miteinbezogen. Das kann soweit führen, dass durch das Erlebte sogar auf ein weiteres Kind verzichtet wird.

Die Gewalt während der Geburt kann viele Formen haben. Dagmar Zeinzinger gliederte diese in ihrer Forschung in drei Hauptkategorien: Verbal-kommunikative Übergriffe, körperliche Übergriffe sowie respektloses, diskriminierendes und stigmatisierendes Verhalten. Um diese Kategorien festlegen zu können, analysierte Dagmar Zeinzinger die Facebook-Einträge der Roses Revolution Bewegung in Österreich, die sich für gewaltfreie Geburtshilfe einsetzt.

Geschichten über Geburten – Roses Revolution

Um Gewalt in der Geburt sichtbar zu machen wurde 2011 die Bewegung Roses Revolution gegründet. Jedes Jahr am 25. November sollen alle Frauen weltweit, die Gewalt während der Geburt erfahren haben, rosafarbene Rosen (falls möglich mit einem Text zum Erlebten) vor dem Ort des Geschehens (Kreißsaal, etc.) niederlegen. Fotos dieser Rosen werden auch in den sozialen Netzwerken mit dem Hashtag #rosrev geteilt. Ziel der Bewegung ist es Erfolge in der gewaltfreien Geburtshilfe zu erzielen.

„Dagmar hat ihre Bachelorarbeit aus einer tiefen Betroffenheit über die immer wieder stattfindenden Übergriffe im Kreißsaal geschrieben und sich somit auf wissenschaftlicher Ebene mit einem sehr sensiblen Thema beschäftigt. Ihre Motivation dahinter hat sie selbst mit den Worten „ich möchte den Frauen eine Stimme geben“ zusammengefasst. Mittels eines qualitativen Designs hat die mittlerweile fertige Hebamme Facebook-Einträge zum Roses Revolution Day analysiert und die Ergebnisse sehr eindrücklich dargestellt. Diese Forschungsarbeit sollte definitiv nicht in irgendeinem Archiv verstauben, sondern unter die Leute kommen!“, zeigt sich Studiengangsleiterin Elisabeth Rakos, MSc stolz über die Arbeit ihrer Studentin.

Von Ghana über Kalkutta nach Wien

Bevor sich Dagmar Zeinzinger für das Bachelor-Studium Hebammen entschied, arbeitete sie als diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin in einer Unfallchirurgie. Zusätzliche Erfahrung konnte sie bei einem freiwilligen Auslandseinsatz in Ghana sammeln. Im Studium absolvierte sie außerdem ein Wahlpraktikum in Kalkutta. Nach ihrem Studium blieb sie aber doch in Wien, wo sie im Krankenhaus Nord aktuell als Hebamme tätig ist.