Entwicklung des österreichischen Weinmarktes
In den letzten zehn Jahren verzeichnete der heimische Weinmarkt einige Veränderungen. Neue DAC-Regionen sind entstanden, neue Weinstile werden angeboten und nachgefragt. Außerdem gewann Regionalität in den letzten Jahren mehr und mehr an Bedeutung – kleine Weinerzeugungsbetriebe werden mittlerweile oft bevorzugt.
Auf Grund dieser Trends wurde die Aktualität der Ergebnisse einer Studie aus 2008 angezweifelt und eine Neuauflage der Forschung geplant, die im Rahmen der Abschlussarbeit angestoßen wurde.
Haubenlokale in Österreich
Um die Studie neu durchzuführen, wurden die gleichen Haubenlokale wie 2008 kontaktiert. Allerdings wurde schnell klar, dass einige Betriebe ihre Hauben über die letzten zehn Jahre nicht halten konnten beziehungsweise, dass manche Betriebe gar nicht mehr existierten. Um diese Restaurants zu ersetzen, wurden ähnliche Haubenlokale in geografischer Nähe für die Studie ausgewählt.
Generell zeigte sich aber eine Zunahme an von Gault&Millau empfohlenen Restaurants mit ein und zwei Hauben. Im Top-Segment stagnierte die Anzahl der Lokale.
Heimische Weine auf den Weinkarten der Haubenlokale
Die Studie von Julia Gappmaier zeigte, dass die Auswahl an Weinen in Haubenlokalen insgesamt zugenommen hat. Die Anzahl der österreichischen Weine auf den Weinkarten heimischer Haubenlokalen ist außerdem deutlich gestiegen.
In den letzten zehn Jahren hat der Weißwein sehr stark an Bedeutung gewonnen, während gleichzeitig die Anzahl der Rotweine auf den Weinkarten abgenommen hat. Der Riesling kann nach wie vor als wichtigste Rebsorte deklariert werden. Dicht gefolgt liegt der Grüne Veltliner auf Platz zwei der bevorzugten Weine österreichischer Haubenlokale.
Die Weine aus der Wachau spielen nach wie vor eine zentrale Rolle im Weinangebot heimischer Restaurants. Zur Analyse der Preisdynamik kann gesagt werden, dass die Steigerungen der Preisaufschläge über der Inflationsrate liegen.
Weiterführung und Vertiefung der Studie
Derzeit arbeiten zwei aktuelle Studierende aus dem fünften Semester des Bachelor-Studienganges Internatonal Wine Business an der Weiterführung und Vertiefung der Erhebung. Studiengangsleiter Dr. Dipl.-BW(FH) Albert Franz Stöckl, MA will die Ergebnisse anschließend auf der Konferenz „Academy of Wine Business Research“ in Dijon, Burgund, im Sommer 2020 präsentieren.
Wertvolle Erfahrungen
Julia Gappmaier kommt ursprünglich aus der Region Pongau, Salzburg. Nach ihrem Abschluss der Tourismusschule konnte Sie schon zahlreiche Erfahrungen in diversen Restaurants, Hotels und Weinbaubetrieben sowie bei Veranstaltungen wie der Vierschanzentournee sammeln.
Nach dem Studium an der IMC FH Krems arbeitete sie als Assistentin der Geschäftsführung am Weingut Hirtzberger in Spitz, einem der Top 10 Weingüter Österreichs. Vor kurzem ist sie zu ihren Wurzeln zurückgekehrt und unterstützt den elterlichen Hotelbetrieb bei der anstehenden Umstrukturierung.